Schlösser, Ruinen, Gutshäuser, Festungen,Windmühlen, Kirchen & Kloster
Toolse Ordulinnus (Vredeborch) ![]() | 1471 errichtete der Ordensmeister Wolthus von Herse auf einer Landzunge direkt am Finnischen Meerbusen ie Burg Toolse zum Schutz gegen Seeräuber und um die Sicherheit zwischen dem Hafen und Wesenberg zu gewährleisten. Als Reformator legte er besonderen Wert auf die Verteidigung des Landes. Die Tolsburg sollte einen wichtigen Hafen der Nordküste schützen. In vorgeschichtlicher Zeit soll sich hier bereits eine estnische Burg befunden haben. Toolse wurde in Eile aufgebaut. Um die Burg so schnell wie möglich fertigzustellen, wurden viele Bauern aus den umliegenden Gegenden zusammengetrieben. Die Burg erhielt den Namen "Vredeborch", doch sie brachte keinen Frieden. Die Reformen entfachten eine Opposition im Orden und Herse wurde getötet.
Die Burg liegt auf einen schmalen Landzunge an der Meeresküste und bildet ein längliches Viereck. Zum Schutz gegen die Landseite hin wurden drei flankierende Türme angelegt. An der Küste stand ein großes Rondell. Der östliche Teil der Burg wurde erst nach Herse angelegt. Der Burghof war sehr schmal und für die Kanonen und Hakenbüchsen bestimmt. An der Nordseite des Hofes lagen zwei Räume für die Besatzung. An der südlichen Seite befinden sich Schießscharten, die durch Holzgebäude geschützt wurden. Später wurde der östliche Teil der Burg errichtet, um größere Besatzungen unterbringen zu können. Eine Wallanlage und Halsgraben trennten die Burg vom Land ab. Vor die Burg gebaute Häuser dienten als zusätzlicher Schutz.
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Die Hermannsfeste in Narva ![]() | Am Ende des 13. Jahrhunderts errichteten die Dänen diese Burg als Residenz des Statthalters des Königs von Dänemark. Mit der Machtübernahme des Livländischen Zweigs des Deutschen Ordens in Estland wurde die Burg zu einem Hauptquartier der Vertreter des Ordens. Die Hermannsfeste ist das vielseitigste und am besten erhaltene Verteidigungsbauwerk in Estland. Die Fläche der Burg beträgt 3,2 ha und der höchste Punkt der Turm Langer Hermann (51 Meter). Adresse: Peterburi maantee 2, Narva Öffnungszeiten:Täglich geöffnet: 10:00 - 18:00 Webseite:https://www.narvamuuseum.ee/eng/muuseum/narva-linnus/ |
Vasknarva Ordulinnus (Burg Neuschloß) ![]() | Die Burg Neuschloss war eine Grenzfeste und lag am Fluss Narwa bei dessen Ausfluss aus dem Peipus-See und gegenüber der Mündung des Trojabaches. Sie besaß noch zwei weitere Namen: "Syrenske slot" und "Wasa Narva". Im Grundriss maß die Hauptburg 23 x 15 Meter. Das 3,6 Meter dicke Mauerwerk ragt noch bis zu 12 Meter hoch auf. Die Hauptburg war von einer viereckigen Ringmauer (68 x 36 Meter) umgeben. Im Norden stand das heute verschwundene Torhaus, im Nordwesten ein Rundturm. Ein weiterer Turm erhob sich auf der Südostseite. 1349: Die Burg wurde von dem baufreudigen Ordensmeister Goswin von Herike errichtet, aber kurz darauf durch die Russen zerstört. Im Jahre 1427 wurde die Burg wieder durch einen Baumeister aus Reval aufgebaut. Anhand von schriftlichen Quellen vermutet man, dass mindestens die Fundamente des Wohnturms noch erhalten geblieben waren. Die Burg war 1442 wieder fertiggestellt. Von 1433 bis 1558 werden schriftlich insgesamt 10 Vögte des Ordens genannt. Die Moskowiter hatten die Burg in den Jahren 1551 bis 1581 besetzt. Dann mussten sie die Anlage dem Freiherren Pontus De la Gardie übergeben. Im 17. Jh. wurde die Burg auf Plänen nur noch mit wenigen Steinen vermerkt und hatte die Bezeichnung "altes Schloss". |
Burg Neuhausen (Vastseliina piiskopilinnus) ![]() Öffnungszeiten: 01.06. - 31.08. geöffnet run um die Uhr 01.09. - 31.05. Mittwoch - Sonntag 10:00 - 18:00 Uhr Webseite: | Die Ruinen der Burg Neuhausen (estnisch Vastseliina piiskopilinnus) befinden sich in Estland nahe dem Dorf Vana-Vastseliina im Bezirk Võru etwa fünf Kilometer von der Stadt Vastseliina (deutschbaltisch ebenfalls Neuhausen) entfernt. Nach der historischen Verwaltungsgliederung im Gouvernement Livland gehörte die Höhenburg zum Kirchspiel Rauge im Kreis Werro. Sie wurde vom Livländischen Orden erbaut und war Burg des Bischofs von Dorpat. Erste Befestigungen am heutigen Ort der Burg unter dem Dorpater Bischof Friedrich von Haseldorf sollen auf 1273 zurückgehen. Nach weiteren Überlieferungen wurde eine verstärkte Burg mit dem Namen Frouwenborch unter Landmeister Burchard von Dreileben im Jahr 1342 zur Sicherung der Grenze von Alt-Livland gegen die Republik Nowgorod und das Fürstentum Pleskau erbaut. Die Lage auf einer Anhöhe zwischen zwei Flüssen erinnert an die Frühburgen des Ordens. Nachdem sich im September 1353 ein Wunder ereignet haben soll, von dem der Rigaer Bischof Fromhold von Vifhusen an Papst Innozenz VI. berichtete, wurde die Burg Neuhausen ein beliebter Wallfahrtsort. Im Livländischen Krieg wurde 1558 die Burg Neuhausen von russischen Truppen erobert, nachdem die Besatzung sechs Wochen lang widerstanden hatte. Im Jahr 1582 eroberten polnische Truppen die Burg. Im Großen Nordischen Krieg wurde die Anlage zerstört und verfiel danach zur Ruine. Im Mittelalter war der Ort berühmt wegen eines Wunderkreuzes in der Kapelle und bekannt als Zielort der Wallfahrten. Auf Befehl des Papstes Innocentius VI bekamen die Pilger ein Jahr und 40 Tage Sündenvergebung. Die Bischofsburg wurde im Nordischen Krieg von den Truppen Peter des Großen vernichtet. |
Burg Wesenberg (Rakvere Ordulinnus) ![]() Die Burg Wesenberg (auch Burg Wierland oder Burg Rakvere genannt) ist eine bedeutende Burgruine auf dem Stadtgebiet von Rakvere im Norden von Estland. Auf dem Burgberg, einem Grundmoränenzug, befand sich in vorgeschichtlicher Zeit eine Burg namens Tarvanpe. Die Erfolge des Deutschen Ordens gegen die Prußen und des Schwertbrüderordens in Livland veranlassten den dänischen König Waldemar II. ebenfalls einen Kriegszug gegen die heidnischen Esten durchzuführen. 1219 landeten die Dänen an der Küste Estlands und besetzten nach und nach den Nordosten Alt-Livlands. Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts erbauten die Dänen die ersten steinernen Gebäude auf dem Burgberg. Sie hatten die Form eines Kastells und waren von ausgedehnten hölzernen Palisaden umgeben. |
1267 wurde die Burg erstmals in russischen Quellen als Rakovor erwähnt. 1268 fand in der Nähe der Burg die Schlacht bei Wesenberg statt, die mit einem Sieg der vereinigten russischen Truppen aus Nowgorod und Pskow über die vereinigten Truppen der Dänen und der Schwertbrüder endete. Dies führte dazu, dass die Verlierer für ca. 30 Jahre ihre Expansionsversuche nach Russland einstellten. 1346 verkaufte Dänemark sein livländisches Herrschaftsgebiet an den Deutschen Orden. Bald danach begann der Orden, die Burg als Sitz eines Vogtes auszubauen. Das dänische Kastell wurde zu einem Konventshaus mit wesentlich größerem Grundriss umgebaut. Dabei wurde weitgehend die vorhandene Bausubstanz genutzt. An der Südseite entstanden an den Ecken zwei schlanke Treppentürme. Die regelmäßige südliche Vorburg entstand ebenfalls in dieser Zeit. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde der rondellartige Turm errichtet. Im Livländischen Krieg (1558–1581) besetzten die Russen die Burg und errichteten eine weiträumige unregelmäßige äußere Ringmauer. Nach starken Beschädigungen im 16./17. Jahrhundert gab man die Burg auf. Nach dem Nordischen Krieg (1700–1721) benutzten die Einwohner Rakveres die Burg als Steinbruch, um ihre zerstörte Stadt wieder aufzubauen. Seit 2002 gibt es umfassende Rekonstruktions- und Wiederaufbauarbeiten. |
Burg Fellin (Viljandi Ordulinnus) ![]() Die Kreuzfahrer des Schwertbrüderordens eroberten im Jahr 1223 die bestehende Wallburg und bauten ab 1224 die Anlage zu einer der mächtigsten Festungen Livlands aus. Das Konventhaus des Deutschen Ordens wurde im späten 13. und im frühen 14. Jahrhundert errichtet. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Burg erweitert und stärker befestigt. Im Livländischen Krieg (Erster Nordischer Krieg, 1558 bis 1583) wurde die Burg 1560 durch die Moskowiter eingenommen. 1582 traten sie die Anlage an die Polen ab. Die Anlage wurde in den Schwedisch-Polnischen Kriegen im frühen 17. Jahrhundert zerstört. Ab dem 18. Jahrhundert verwendeten die Bewohner von Viljandi die Steine der Überreste für den Ausbau der Stadt. |
1878 und 1879 erfolgten erste Ausgrabungen, die zu einer Rekonstruktion der Ordensburg führten. Die Ordensburg Fellin besaß ursprünglich drei Vorburgen und eine Stadtmauer. Die Hauptburg bestand aus einem großen Konventshaus mit einer Seitelänge von 55 Metern. Davon erhalten geblieben ist noch eine Seitenwand der ehemaligen Residenz des Komturs, während von der Kirche und dem Schlafsaal nur noch die Grundmauer zu sehen sind. An das Konventshaus schloss direkt die erste Vorburg an. Es folgten zwei weitere, durch einen Halsgraben getrennte Vorburgen. In der zweiten Vorburg befanden sich die Pferdeställe, Unterkünfte für die Diener und Speicher. Die dritte Vorburg ist neu überbaut worden und weist heute so gut wie keine mittelalterlichen Reste mehr auf. An diese dritte Vorburg schließt sich die Stadmauer |
Die Hängebrücke Viljandi ![]() |
Die Im Jahr 1879 in Riga durch die Fa. Felser & Co hergestellte Brücke wurde im Jahr 1931 in den Schlossbergen von Viljandi aufgestellt. Die Brücke wurde der Stadt vom Gutsbesitzer von Tarvastu - Karl von Mensenkampf - geschenkt. Interessant zu wissen: · Die Brücke ist über 50 m lang und wurde über das 15 m tiefe Tal gehängt. · Anfänglich hing die Brücke über dem Wallgraben Tarvastu, um den Zugang der Gutsherrenfamilie zur in den Ruinen befindlichen Kapelle zu erleichtern. Die Hängebrücke ist ein Lieblingsobjekt sowohl der Stadteinwohner als auch der Gäste von Viljandi und eines der wichtigsten Symbole von Viljandi geworden. Die Brücke wurde 1995 renoviert. |
Bischofsburg in Haapsalu ![]() Die Bischofsburg von Haapsalu (dt. Hapsal) ist eine architektonische Perle aus dem 13. Jahrhundert, sie war bis zum Ende des 17. Jahrhunderts die Residenz der lokalen Machthaber. Es handelt sich um eine der am besten erhaltenen Burgen in Estland, in der das bekannteste Gespenst des Landes lebt, die Weiße Dame! In der Hauptburg liegt ein Museum, das die mittelalterliche Geschichte behandelt, durch dieses Museum gelangen Sie auch in die im Südflügel gelegene Kathedrale, die erstmals 1279 schriftlich erwähnt wurde.
| Im großen Wallgraben befindet sich der Kinderpark mit seinen vom Mittelalter inspirierten Spielattraktionen. Der Besuch des großen Hofs der Burg ist kostenlos, das Museum der Hauptburg aber kostenpflichtig. Adresse: Lossiplats-3, Haapsalu linn, Haapsalu Öffnungszeiten: 01.04–31.10 Montag–sonntag: 07:00 - 00:00 01.11–31.03 Täglich geöffnet: 07:00 - 22:00 Webseite: |
Schloss Ungru ![]() |
Das Schloss Ungru (dt. Linden), das heute in Ruinen steht, ist eines der wirkungsvollsten neobarocken Gebäude, obwohl es eigentlich nie fertig gebaut wurde. Das Schloss wird durch den komplizierten Grundriss und zahlreiche barocke Volutengiebel gekennzeichnet. Interessant zu wissen: Das Schloss Ungru war eine fast genaue Kopie des Schlosses Merseburg in Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb das Schloss im Besitz der Sowjetarmee, 1968 beschloss der Flughafen-Chef die nutzlosen Schlossruinen als Füllung der Startbahn des Flughafens zu verwenden. Etwa ein Drittel wurde abgebrochen, der Rest ist zum Glück erhalten geblieben. Vergleichen Sie neben den in Ordnung gebrachten Schlossruinen die als scharfen Kontrast liegende Ruinen der Gebäude des sowjetischen Armeeflughafens. |
Ordensburg Laiuse (Laiuse ordulinnus) ![]() Die Burg wurde zu Beginn des 15.Jahrhunderts errichtet, geht aber wahrscheinlich auf Vorgängergründungen des 13. und 14. Jahrhunderts zurück. Schriftlich ist sie seit 1406 belegt. |
Die Burg ist vom Grundtyp her eine Kastellburg mit ursprünglich drei Rundtürmen. In der nördlichen und östlichen Ecke der Burg sind diese noch vorhanden, mit Rauchabzügen und Schießscharten. Der Turm im Süden ist hingegen nur noch als Spur im Gelände erkennbar. An der Südwestmauer befanden sich Steingebäude, die anderen Gebäude waren aus Holz. Die Burg Lais wurde weitestgehend aus Ziegelsteinen errichtet und war zusammen mit der Vorburg vollständig von Wasser umschlossen. 1558 fiel die Burg im Livländischen Krieg den russischen Truppen in die Hände. 1559 wurde sie zerstört, allerdings später teilweise wiederhergestellt. Im Nordischen Krieg errichtete der schwedische König Karl XII. hier 1700/1701 sein Winterlager nach der erfolgreichen Schlacht bei Narva. |
Schloss Sangaste ![]() |
Das Schloss Sangaste ist eine der 21 Sehenswürdigkeiten in Süd-Estland, die mit dem gelben Fenster des National Geographic gekennzeichnet sind und dessen Besuch den Interessenten an Kultur und Geschichte empfohlen wird. Das Schloss und der Gutshofpark von Sangaste wurden nach dem Vorbild des berühmten Schlosses Windsor in England angelegt. Die prunkhaften Säle, Architektur und Geschichte des Schlosses ermöglichen hier großzügige Hochzeiten und gesellige Abende zu veranstalten oder in einem echten Schlosszimmer zu übernachten. Im Restaurant des Schlosses werden lokale Gerichte und vom Roggen von Sangaste gebrannter Wodka angeboten. Neben dem Schloss kann man auch den Stall, die Molkerei, den Speicher, den Wasserturm und den Dendropark besichtigen. |
Arensburg ( Kuressaare Piiskopilinnus) ![]() Die Burg/Festung von Kuressaare, im Volksmund auch als Schloss Kuressaare bekannt, ist eine der interessantesten und am besten erhaltenen Befestigungsanlagen in Estland. Es entwickelte sich aus der Burg im Verlauf von Bau- und Ausbauarbeiten vom 14. bis zum 19. Jahrhundert eines der bemerkenswertesten Gebäude Nordeuropas. In der Burg gibt es ein Geschichtsmuseum, das den Besuchern über Dauer- und zeitweilige Ausstellungen Geschichten über die Insel Saaremaa (dt. Ösel) und ihre Bewohner aus der fernen Vergangenheit und der Zeitgeschichte näherbringt. Die heutige Festung Kuressaare besitzt eine einzigartige Architektur im Baltikum und wurde im Laufe von sieben Jahrhunderten immer wieder aus- und umgebaut. Die Arensburg war am Anfang eine Holzburg und wurde in Laufe der Jahrhunderte von einer Steinburg bis hin zur Festung umgestaltet. Der deutschen Name der Burg/Stadt Arensburg stammt von dem Wort Aar (poetisch zu Adler), der als Schutzengel des Bistums Ösel-Wiek gilt. Im 11. Jh. stand an der Stelle der heutigen Festung bereits eine Holzburg. Sie wurde später in einer Auseinandersetzungen zwischen dem Schwertbrüderorden und den Bewohnern der Insel Ösel zerstört. Anfang des 13. Jhdts., als Estland von den westlichen Eroberern besetzt wurde, wies die Insel bereits eine dichte Bevölkerung auf, die den Dänen, Schweden und Ordensrittern starken Widerstand entgegensetzte. Dennoch nahm 1227 der Schwertbrüderorden Ösel ein. Die Insel konnte sich aber trotzdem bis ins 14. Jhdt. eine gewisse Freiheit bewahren. So war es dem Bischof von Ösel-Wiek und dem Orden nicht gestattet, hier Burgen zu erbauen Nachdem die Esten 1343 bis 1345 einen letzten vergeblichen Aufstand gegen die Fremdherrschaft unternommen hatten, gingen alle Privilegien verloren und der Bischof von Ösel-Wiek errichtete seine Residenz in Kuressaare. Gemäss den Ergebnissen der Bauuntersuchungen begann man zunächst mit dem Bau des großen Stubenturmes - «Sturvolt» in der Nordwestecke. |
Bereits beim Bau dieses Turms gab es offenbar einen Plan für die Fortsetzung der Burg – darauf deuten die Verzahnungen an den Turmecken hin. In einer zweiten Etappe wurde der Bau der Aussenmauern an die Hand genommen, und parallel dazu wurde der «Lange Hermann» errichtet. In ihm wurde über alle Stockwerke ein schmaler Isolierungsraum freigelassen. So konnten die beiden Flügel besser zusammen gefügt werden, ohne dass der Turm die Raumarchitektur beeinträchtigte. Dieser Zwischenraum wurde als Abtritt benutzt: 1381 wurde darin der vom Kapitel verhaftete Bischof Heinrich III. tot aufgefunden. Im Untergeschoss war der «Lange Hermann» mit einem Verlies versehen. Nach der Vollendung der Türme wurde mit dem Bau der Innenräume begonnen, es entstand nun eine kastellartige Burg. Im Süden wurden die Kapelle, der Festremter und die Haupträume aufgeführt. Die Architektur folgt dem strengen geometrischen Stil mit ikonoklastischem Gepräge, wie er vom Orden im nördlichen Teil des Landes geprägt wurde. Das Konventshaus ist nach seiner Fertigstellung nicht mehr verändert worden. Im Nordflügel befand sich der Schlafsaal. Im Ostflügel der kleine Remter, sowie die Küche mit dem Mantelschornstein, die Brunnenkammer und vermutlich ein Baderaum. Im Keller befanden sich zwei Heizkammer, die die über ihnen befindlichen Räume wärmten; eine aus dem Orient bekannte Warmluftheizung. Die Räume der Burg sind überwiegend gotisch eingewölbt. Plastischer Bauschmuck unterstreicht die repräsentative Funktion des Schlosses. Über den Wohn- und Repräsentationsräumen befand sich ein Geschoss mit Wehrcharakter. Die Burg wurde aus Öseler Kalksteinquadern gemauert. Zum Bau der Soneburg und der Arensburg ist die Inselbevölkerung zwangsweise zum Arbeiten herangezogen worden. Die Fertigstellung der Arensburg hat sich aufgrund von blutigen Auseinandersetzungen immer wieder verschoben. Anfang des 15. Jhdts. waren die Arbeiten jedoch beendet. Im Laufe des 15. Jhdts. wurde noch die Ringmauer errichtet und mit Kanonentürmen verstärkt. Zwischen 1559 und 1645 wurde sie unter dänischer Hand durch Erdwälle und Wallgräben ersetzt. Im 16./17. Jh. wurde die Burg mit einem modernen bastionierten Festungsgürtel umgeben. In der 2. Hälfte des 17. Jhdts. wurden die Bastionen, Kurtinen und Raveline unter schwedischer Hand ausgebaut und im 18. Jhdt. wurden diese Arbeiten unter der Leitung der Ingenieure der russischen Garnison fortgesetzt. Die Bastionen sind nach dem Vorbild des französischen Marschalls Sebastian de Vauban errichtet worden. |
Burg Kyda (KiiuTornlinnus) ![]() |
Die kleine Turmburg Kyda ist wie die Turmburg Wack (Vao) nur zu Wohnzwecken genutzt worden. Schon bald nach der Eroberung Alt-Livlands gaben die Bischöfe die erworbenen Ländereien als Lehen aus. Zur Behauptung ihrer Macht zogen sie den Adel ins Land, um ihn im Machtkampf gegen den Orden als militärische Kraft zu nutzen. Im Verlaufe der Zeit entstanden so neben der Vielzahl kleiner Vasallen auch Großvasallen wie die Üxkülls und die Tiesenhausen, die riesige Besitztümer ihr Eigen nannten. Entsprechend ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten bauten die Vasallen kleinste Wehranlagen bis hin zu großen Burgen, die sich mit denen der Bischöfe oder des Ordens messen konnten. Eine der kleinsten Anlagen dieser Art ist der Mönchsturm in Kiiu. Der Turm enthält zwei eingewölbte Stockwerke und ein mit einer Balkenlage versehenes Geschoss. Ein Kamin und ein Dansker sorgten schon im Mittelalter für eine dauerhafte Bewohnbarkeit. |
Vasknarva Kloster Eelija ![]() |
Das Kloster Eelija ist in Vasknarva in der Gemeinde Alutaguse im Kreis Ida-Viru. Im Jahre 1818 wurde in Vasknarva eine Russisch-Orthodoxe, dem Propheten Elija geweihte Kirche erbaut, zunächst in Holzbauweise, danach 1867–1873 als Neubau, der während des Zweiten Weltkrieges schwer beschädigt und in den 1970er und 1980er Jahren aus den Ruinen restauriert wurde.. Im September 2002 wurde es auf Geheiß des Patriarchen von Moskau, Alexander II.,unter die Leitung des Klosters Kuremäe gebracht. Dutzende Schwestern des Klosters Kuremäe leben in Vasknarva. |
Nonnenkloster Pühtitsa (Kuremäe) ![]() Berühmt ist Kuremäe für das russisch-orthodoxe Nonnenkloster von Pühtitsa (deutsch Püchtitz). Das Kloster wurde zwischen 1892 und 1895 gegründet. Nach einer orthodoxen Legende kam es im 16. Jahrhundert in Kuremäe zu einer Erscheinung. Später soll unter einer alten Eiche eine Ikone gefunden worden sein. Nach heutiger These soll es sich damals um die Überreste einer Kapelle der Woten gehandelt haben. Danach wurde der Ort im Estnischen "geheiligt" (pühitsetud) genannt. |
Spätestens seit 1608 ist in Kuremäe eine orthodoxe Kapelle nachweisbar. 1888 sandte eine Nonne des Ipatios-Klosters in Kostroma drei Schwestern nach Virumaa, um Kranke zu heilen. Diese erhielten 1891 die Erlaubnis der russischen Behörden, in Pühtitsa ein Nonnenkloster zu errichten. Patron des Baus wurde der Gouverneur des Gouvernement Estlands. Die Gründung des ersten orthodoxen Klosters in Estland rief den Widerstand der lutherischen deutschbaltischen Gutsbesitzer auf den Plan, die sich jedoch nicht durchsetzen konnten. Im Mittelpunkt des Klosters steht eine Eiche mit einem Durchmesser von 4,3 m. Sie wird von den Gläubigen als geheiligter Baum angesehen. Um den Baum herum sind die Gebäude des Klosters angeordnet: die Wohnräume der Nonnen, die Winterkirche (Speisehaus), ein Krankenhaus, die Hauptkirche, der Glockenturm, die Heiligen Tore, eine Schule sowie das Gästehaus. Die Hauptkirche mit ihren fünf Kuppeln wurde 1908 bis 1910 gebaut. In ihr befinden sich drei Altäre sowie eine prächtig geschnitzte Ikonostase und wertvolle Wandmalereien. Die Kirche fasst 1200 Menschen. Im Zweiten Weltkrieg besetzte die deutsche Wehrmacht das Kloster und richtete darin ein Kriegsgefangenenlager für sowjetische Gefangene ein. Heute untersteht das Kloster wieder dem Patriarchat von Moskau und ganz Russland. Es leben etwa 100 Ordensschwestern und Novizinnen im Kloster. Die Schwestern pflegen eine traditionelle Lebensweise. Sie bieten aber auch für Interessierte Übernachtungen und Führungen an. |
Lohusuu russ.orth. Kirche ![]() |
Das Kirchengebäude und das Anwesen in der Nähe werden von der Kongregation des Hl. Stuhls der estnisch-orthodoxen Kirche des Patriarchats von Moskau genutzt. Die Kirche im historischen Stil wurde zwischen 1897 und 1898 nach dem Projekt des Architekten Vladimir Lunski erbaut. Die Kirche wurde am 29. November 1898 geweiht. Seit 1998 steht die Kirche des Herrn von Lohusuu zusammen mit dem Torgebäude als Baudenkmal unter Nationalschutz. Es beherbergt die Ikonen Christi, der Mutter Gottes, des heiligen Nikolaus, und des großen Märtyrers Georgius. |
Gutshaus Sagadi (Sagadi mõis) ![]() |
Der Gutshofkomplex liegt im Lahemaa Nationalpark. Die Geschichte des Gutshofs ist über 500 Jahre alt. Heute ist Sagadi ein bekanntes Zentrum für die Naturausbildung, Kultur und Tourismus. Der Komplex ist dank seiner Ganzheit selten: grosse Anzahl von Nebengebäuden mit instandgesetzten Wegen, Alleen, Teichen und dem Park. Der Komplex wurde vom Forstwirtschaftssystem wieder hergestellt und auch jetzt verwalten die Forstleute den Gutshof, genauer das staatliche Forstwirtschaftszentrum (RMK). Im Waldzentrum sind das Wald- und das Gutshof-Museum, die Naturschule, das Hotel sowie das Restaurant zusammen tätig. |
Gutshaus Leetse (Leetse mõis) ![]() | An der malerischen Ostküste der Halbinsel Pakri wurde im 17. Jahrhundert das Leetse-Herrenhaus erbaut. Das historische Hauptgebäude des Herrenhauses wurde in den 1860er Jahren auf dem Grundstück des Herrenhauses von Rammide errichtet. Das Gebäude wurde durch mehrere gewölbte Fenster exemplarischen veranschaulicht. Es war eine festliche Treppe von der Rückseite zum Meer. Auf der Mittelachse des Hauptgebäudes wurde ein Weg mit einem segmentierten Torgebäude vor der Vorderseite des Hauptgebäudes gebaut. Eine große Anzahl von Nebengebäuden befanden sich nördlich und westlich des Hauptgebäudes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Herrenhaus, wie die gesamte Halbinsel Pakri, von der sowjetischen Armee bewohnt. Das Gebiet um das Herrenhaus wurde verwüstet und die meisten Nebengebäude wurden zerstört. Das Hauptgebäude des Herrenhauses war bis zum verheerenden Brand von 1993, der nur die Mauern hinterließ, mehr oder weniger intakt. Zur Zeit befindet sich das Herrenhaus in Privatbesitz. |
Gutshaus Saku (Saku mõis) ![]() |
Das im Jahre 1489 erstmals erwähnte Gut gehörte längere Zeit den Familien von Scharenberg, von Hastfer, von Rehbinder und von Baggehufwudt. In den 1820er wurde eines der luxuriösesten Gutshäuser Estlands im hochklassizistischen Stil gebaut. Heute befindet sich dort ein Hotel. Sehenswert sind auch die Innenbemalungen, die aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammen.
Weitere informationen: http://www.sakumois.ee/ |
Gutshaus Rogosi (Rogosi Mois) ![]() |
Das kastellähnliche Gut von Rogosi wurde um 1600 vom Stanislaw Rogosinsky gegründet, später gehörte das Gut lange der Familie von Glasenapp. Das spätbarocke Hauptgebäude stammt aus dem Ende des 18. Jahrhunderts (heute befindet sich dort eine Schule), die Nebengebäude und der Torpfosten aber vom 19. Jahrhundert (wurden 1999 restauriert). Man glaubt, dass sich an demselben Ort im Mittelalter eine Vasallenburg gegeben hat. Weitere informationen: |
Mühlenberg von Angla ( Angla tuulikud) ![]() |
In Angla erwartetSie der einzige Mühlenberg, der auf der Insel Saaremaa (dt. Ösel) sein Erscheinungsbild erhalten hat. Vier der fünf Mühlen in Angla sind für die Insel Saaremaa typische Bockmühlen, die zu Beginn des vorigen Jahrhunderts erbaut wurden. Die Windmühle holländischen Typs wurde 1927 errichtet. Sie können sich bei uns mit historischen landwirtschaftlichen Maschinen bekannt machen und im Sommer mit typischen Tieren vom Bauernhof. Auf dem Mühlenberg liegen ein Museum, das Sie mit der örtlichen bäuerlichen Kultur bekannt macht, ein Café, ein Souvenirgeschäft und ein Festsaal. Auf Vorbestellung können Sie an verschiedenen Workshops teilnehmen. Gut zu wissen: Die Mühlengruppe wurde zuletzt in den Jahren 2009–2011 restauriert. Sowohl die holländische Windmühle als auch eine Bockmühle sind für Besucher geöffnet. Es besteht die Möglichkeit zu einem Picknick. |
Sightseeing Städte:
Bahnhof in Haapsalu ![]() | Die Kurortstadt Haapsalu war ein von den russischen Aristokraten geschätzter Urlaubsort. Das Bahnhofsgebäude wurde nach einem Sonderprojekt gebaut. Der Komplex besteht aus vier Teilen: Das Gebäude für die Reisenden, Pavillion des Imperators, Wetterdach, das die beiden miteinander verbindet und ein 216 m langer bedachter Bahnsteig. Interessant zu wissen: Der russische Kaiser selbst habe die Bauidee unterstüzt und geholfen, den Plan zu verwirklichen. Der erste Personenzug traf 1904 in Haapsalu ein, der letzte verließ den Bahnhof 1995. Adresse: Raudtee tänav 2, Haapsalu linn, Haapsalu Öffnungszeiten: 01.01–31.12 Täglich geöffnet: 08:00 - 18:00 Webseite: https://www.salm.ee/en/museums/railway-and-communications-museum/ |
Sightseeing Natur:
Jägala-Wasserfall ( Jägala Juga) ![]() |
Der Jägala-Wasserfall ist ein Wasserfall am Unterlauf des Flusses Jägala, etwa vier Kilometer vor der Mündung des Flusses in den Finnischen Meerbusen. Der Wasserfall ist fast acht Meter hoch und über 50 Meter breit. Es handelt sich um den breitesten natürlichen Wasserfall in Estland. Der Wasserfall ist auch im Winter ungewöhnlich, wenn die bei der Kälte erstarrte Wassermasse zu einer glitzernden Eiswand mit großen Eiszapfen wird. Zwischen dem vom Rand des Wasserfalls herunterhängenden Eis und der Wasserfallwand kann sich ein Tunnelgang bilden, der an beiden Seiten von Eis umgeben ist. Interessant zu wissen: Der Unterlauf des Flusses Jägala vom Wasserfall bis zur Mündung ist aus Sicht der Fischerei einer der am wertvollsten in Estland – hier gibt es große Forellen- und Lachsbestände. |
Keila-Wasserfall (Keila juga) ![]() |
Der Keila-Wasserfall befindet sich im Landkreis Harjumaa, in der Gemeinde Keila, in der Ortschaft Keila-Joa, am Fluss Keila. Der Wasserfall ist 6 Meter hoch und über 50 Meter breit, so dass er hinsichtlich seiner Mächtigkeit nur von den Wasserfällen Narva und Jägala übertroffen wird. Vom Park aus führt der Weg am Flussbett entlang über zwei Hängebrücken zum Wasserfall. In Keila-Joa befindet sich ein renovierter Hydrokraftwerk. Außerdem liegt in der Nähe ein renoviertes von der Neugotik inspiriertes Gutshaus, eines der prächtigsten unter seinesgleichen. Mit Hilfe des 3 km langen Keila-Joa Naturpfades kann man die hiesige herrliche Natur entdecken |
Wasserfall Valaste ( Valaste juga) ![]() |
Man hat eine gute Aussicht auf die im Lauf der 400 000 Jahre entstandenen Schichten der Erde. Beeindruckend ist der Wasserfall im Frühling und während des Hochwassers. Besonders malerisch ist der Anblick auf den Wasserfall Valaste im Winter, wenn vom Meer her Nordwinde wehen, die zusammen mit Wasserspritzern an den Bäumen Eisskulpturen bilden. |
Kivisilla-Wasserfall ( Kivisilla juga) ![]() |
Der sich auf dem Territorium des Gutshofs Saka befindliche Kivisilla-Wasserfall ist einer von vielen Wasserfällen auf der Nordküste Estlands. Er ist außer dem Valaste-Wasserfall eines der am besten zu beobachtenden Wasserfällen im Landkreis Ida-Virumaa. Der von hoch oben fallende und mit vielen Stufen ausgestattete Wasserfall ist das ganze Jahr hindurch eine attraktive Sehenswürdigkeit. Beim Wasser gibt es eine Treppe, die nach unten zum Strand führt. Gut zu wissen: - Der Wasserfall liegt beim Wanderweg des Gutshofs Saka. - Der Wasserfall ist auch als Saka-Wasserfall bekannt. |
Opferquellen "Saula Siniallikad" ![]() |
"Saula Siniallikad", die aus drei größeren Quellen besteht, liefert in einer Sekunde 20-30 L Wasser. Der verschiedene Farbton des Wassers in Quellen (Siniallikas hat grünblaues, Mustallikas braunschwarzes und Valgeallikas graublaues Wasser) bewirkt die Widerspiegelung des Lichts von den auf dem Boden der Quelle schwebenden Sandteilchen durch die klare Wasserschicht. Der Volksmund spricht, dass das Wasser von Siniallikas von allen Krankheiten befreit, wenn man ihnen Silberschmuck, Geld oder Perlen opfert. Wenn man das aber nicht macht, kann es sein, dass der Elf von Harjumaa Siniallika Tölp Sie zu Hause besucht.... |
Das große und das kleine Taevaskoda (Suur ja Väike Taevaskoda) ![]() |
Das Große und Kleine Taevaskoda im Urtal des Ahja-Flusses zählen zu den am meisten besuchten Tourismusobjekten in Estland. Den schönsten Teil des Landschaftsschutzgebiets bilden die hiesigen Sandsteinfelsen und der uralte Fluss. Die mit Taevaskoja verbundenenLegenden erzählen von Höhlen und Geheimgängen, von Teufeln und einer Nixe mit einem goldenen Kamm. Ein Spaziergang vom Saesaare-Damm bis zum Aufschluss des Kleinen Taevaskoda, zur größten Quelle von Taevaskoja – Emaläte (die Mutterquelle), zur Neitsikoobas (Jungfrauhöhle) und zuletzt zum Sandsteinaufschluss des Großen Taevaskoda, welcher sich von der Flussebene 22,5 Meter in die Höhe erhebt, ist zu jeder Jahreszeit empfehlenswert. Die schöne und spannende Natur ruft die Wanderer zu sich und es wird gesagt, dass alle Esten wenigstens einmal diesen wunderschönen Ort besuchen sollten. |
Kaali Meteoritenkrater ![]() Der Kaali-Meteoritenkrater ist der auf der estnischen Insel Saaremaa gelegene Hauptkrater (Kaali Meteoriidikraater) eines Meteoriteneinschlages vor etwa 4.000 Jahren. Er befindet sich 18 Kilometer von Kuressaare in einem Wäldchen bei dem Ort Kaali. Das Zentrum des Kraters bildet ein grünlicher Tümpel von etwa 50 Metern Durchmesser, umgeben von einem 16 Meter hohen Erdwall mit einem Durchmesser von 110 Metern. Im Umfeld des Einschlagkraters lassen sich acht Nebenkrater finden, die mit Durchmessern zwischen 15 und 40 Meter deutlich kleiner ausfallen. Der Einschlag des Meteoriten hinterließ Spuren in finnischen und skandinavischen Überlieferungen. Außerdem soll er vom griechischen Autor Pytheas in seinen Aufzeichnungen erwähnt worden sein. In der Bevölkerung Saaremaas gibt es mehrere Mythen zur Entstehung der Krater. So soll die Erde hier aus Entsetzen über eine Geschwisterheirat die Traukirche verschlungen haben. Eine andere Sage berichtet von einem Gutsherrn, der nach einer zügellosen Orgie samt Gutshof und Feiergesellschaft vom Erdboden verschlungen worden sein soll |
Durch die Explosion wurden die den Hauptkrater umgebenden Dolomitfelsen schräg aufgeworfen Im 18. und 19. Jahrhundert entstanden verschiedene Theorien über einen Vulkanausbruch, Salzaufpressungen, eine Gasexplosion oder ein vorzeitliches Wasserreservoir. Die Deutung als Einschlagskrater wurde erstmals von Alfred Wegener vorgeschlagen, der 1927 im Rahmen einer Reihe von Gastvorlesungen in Riga die Insel Saaremaa besuchte.[1] Schließlich konnte der Geologe Ivan Reinwald im Jahre 1937 nach Funden verkohlter Holzreste und Meteoritenbruchstücke mit einem Nickelgehalt von 8,3 % eindeutig den Einschlag eines Eisenmeteoriten nachweisen. Weitere Nachforschungen vervollständigten das heute anerkannte Gesamtbild. So wird vermutet, dass ein ursprünglich 400 bis 10.000 Tonnen schwerer Meteorit aus nordöstlicher Richtung mit einer Geschwindigkeit von 15 bis 45 km/s in die Erdatmosphäre eintrat, durch die auftretende Reibung stetig Masse verlor und schließlich in einer Höhe von etwa fünf bis zehn Kilometer in mehrere Fragmente auseinanderbrach. Das größte dieser Fragmente schlug mit einem Gewicht von 20 bis 80 Tonnen und einer Aufprallgeschwindigkeit von 10 bis 20 km/s auf und hinterließ den besagten Krater. Weitere kleinere Bruchstücke verursachten die acht Nebenkrater. |
Naturschutzgebiet "Piusa-Höhle" ![]() Die Piusa-Höhlen sind von Menschengemachte Höhlen in der Gemeinde Vöru in der Nähe des Bahnhofs Piusa. Die Höhlen entstanden zwischen 1922 und 1966, als daraus Glassand gewonnen wurde. Während des Bergbaus wurden die Höhlen auf einer Länge von etwa 20 km gebaut. Im Jahr 2001 wurden die Höhlen verstärkt und für Touristen wiedereröffnet, wurden aber 2006 wegen Einsturzgefahr wieder geschlossen. Das Besucherzentrum der Höhlen von Piusa wurde gegründet, um die Höhlen und Fledermäuse zu schützen, die dort leben. |
Der Zweck des Piusa-Höhlenreservats ist es, geschützte Fledermäuse und ihre Höhlen zum Überwintern zu schützen und zu studieren. Fledermäuse, die dort überwinterten, wurden das erste mal 1945 in den Höhlen entdeckt. Ihre Zahl nahm stetig zu und am 30. September 1981 wurde ein Schutzgebiet eingerichtet . Ziel war es, die größte Kolonie von Winterfledermäusen in den baltischen Staaten zu schützen. Alle Arten (insgesamt sieben) wurden gefunden, von denen zwei sehr selten sind. Derzeit werden in Piusa etwa 3.000 Exemplare gezählt. Die Konzentration von Fledermäusen, insbesondere Überwinterungshöhlen, ist sehr wichtig für den Schutz dieser Tiere. Die Eignung der Höhlen für die Überwinterung der Fledermäuse hängt von bestimmten Bedingungen ab, die wichtigsten sind Temperatur und Feuchtigkeit, Stille, Dunkelheit, Höhlenmaße, Abmessungen der Öffnungen, die Existenz von Rissen in der Höhle, die Landschaft um die Höhle herum. Die Bedingungen in den Piusa-Höhlen sind für Fledermäuse seit langem günstig, und dies hat die Entstehung einer großen Winterkolonie ermöglicht. Webseite: |
Kastna Eichen (Kastna Tamme) ![]() |
Die Kastna Eichen sind drei geschützte Eichen im Dorf Kastna. Der größte der Eichen ist der dickste Baum im Kreis Pärnu. Die Bäume wurden 1938 unter Naturschutz gestellt. Der Umfang des größten Baumes beträgt 635 cm (gemessen bei 1,3 m Höhe) und eine Höhe von 15m |
Großer Eierberg (Suur Munamägi) ![]() |
Ein erster Aussichtsturm am Gipfel wurde bereits um 1816 durch Friedrich Georg Wilhelm Struve als Triangulierungspunkt für die Triangulation von Livland errichtet. 1939 wurde am Gipfel eine Berghütte mit einem neu errichteten 26 Meter hohen Aussichtsturm errichtet. Der Aussichtsturm wurde 1969 renoviert, um ein weiteres Geschoss ergänzt (die heutige Höhe der Aussichtsplattform über Grund beträgt 29 m) und mit einem Lift versehen, der bereits seit dem Zerfall der Sowjetunion bis 2005 nicht mehr in Betrieb war und abgebaut wurde. In dieser Zeit musste die Treppe benutzt werden. Seit 2005 ist der Aufstieg wieder durch einen neu eingebauten Lift möglich. Im Turm befindet sich eine Ausstellung über die Natur der Region Võrumaa. Den Gipfel selbst kann man leicht zu Fuß erreichen, es führt ein Wanderweg von einem Parkplatz (gekennzeichnet mit Suur Munamägi) auf den Gipfel. |
Die Steilküste Panga (Panga pank) ![]() |
Die Steilküste Panga ist der höchste Untergrundaufschluss in Westestland und auf den Inseln. Die silurische Steilküste ist eine große Terrasse, die in Schweden auf der Insel Gotland beginnt, durch die Ostsee verläuft und auf der Westküste der Insel Saaremaa auf die Erdoberfläche steigt. Die maximale Höhe der Steilküste beträgt 21,3 m, die Länge etwa 2,5 km. Die Steilküste Panga ragt als eine aufgeschlossene Kalksteinmauer direkt am Strand empor. An der höchsten Stelle befindet sich eine altertümliche Opferstätte, wo man dem Meer in den alten Zeiten Opfer brachte. Auf dem Naturschutzgebiet kann man einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen, einen Picknick machen, Vögel beobachten, schöne Naturfotos machen und auf einer Dorfschaukel schaukeln. Auf der Steilküste gibt es auch eine Sonnenuhr aus Dolomit. |
Surf Paradiis ![]() |
An der Spitze der Halbinsel Kõpu (dt. Dagerort), in Ristna, liegt das Surfiparadiis, wo man inmitten der höchsten Wellen der Ostsee extremen Wassersport genießen kann. Es werden Wassersport-Attraktionen angeboten – Jetfahren und Wassersport, bei dem Sie hinterher gezogen werden, Wasserski, Wake-Boards, Röhren und Bananen. Im Wasserpark gibt es ein großes Meerestrampolin, SUP-Boards, Meereskajaks, Bretter, um auf dem Bauch zu liegen, Surfboards, Schnorcheln usw. Webseite: |
Denkmäler & Statuen:
Denkmal für die verunglückten Kinder des Fährschiffs "Estonia" ![]() |
Hinter dem Leuchtturm befindet sich direkt an der Ostsee ein Denkmal des estnischen Bildhauers Mati Karmin. Es erinnert an die beim Untergang der Estonia am 28. September 1994 ums Leben gekommenen Kinder. Das Denkmal stellt eine an einem Pendel befestigte bronzene Glocke dar, die durch starken Wind geläutet wird. |
Das Denkmal "Die gebrochene Linie" ![]() |
Das Denkmal "Die gebrochene Linie" ("Katkenud liin") wurde auf der Bastion des Großen Strandtores in Tallinn zum Gedenken an die tragisch verunglückten Schiffsreisenden von der "Estonia" errichtet. Das Fährschiff "Estonia" ging in der Nacht zum 28. September 1994 auf dem Weg von Tallinn nach Stockholm unter. 137 in Seenot geratene Menschen konnten gerettet werden, 852 Menschen kamen ums Leben, von denen 757 als vermisst erklärt wurden. |
Die Gedenkstätte Maarjamäe ![]() |
Die Gedenkstätte Maarjamäe (Architekt: A. Murdmaa, Bildhauer: M. Varik) wurde an der Straße nach Pirita auf dem Plateau zwischen der Tallinner Bucht und dem Lasnamäe-Glint zum Gedenken der Opfer des Sowjetregimes geschaffen. Die Gedenkstätte Maarjamäe besteht aus Elementen der Architektur und der Landschaftsgestaltung. Das zentrale Objekt der Gedenkstätte bildet der 35 m hohe Obelisk "Jääretk", zu dem gesamten Ensemble gehören auch die Gräber der Matrosen von den Minenkreuzern "Avtroil" und "Spartak", die mit Dolomitstein gepolsterten Schrägwände, die mit Gras bedeckten Schrägflächen, die Wege, die dazwischen verlaufen sowie eine Bronzeskulptur, die einen verendenden Vogelschwarm darstellt. |
Michael Park - Monument ![]() 2006 wurde das Michael Park Memorial in Tallinn eröffnet, welches von Mati Karmin erschaffen wurde |
Michael Park, Spitzname „Beef“ (* 22. Juni 1966 in Hereford; † 18. September 2005) war ein britischer Copilot im Rallyesport. Park war verheiratet mit seiner Frau Marie und Vater von zwei Kindern, William und Victoria. Er verunglückte am 18. September 2005 bei der Wales Rallye GB, einem Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft, als er und sein Pilot Markko Märtin mit ihrem Peugeot 307 Copilot-seitig gegen einen Baum prallten. Märtin erlitt keinerlei Verletzungen. Das Peugeot-Team nahm daraufhin auch seinen zweiten Fahrer, Marcus Grönholm, aus der Wertung der Rallye. Zur Zeit des Unfalls lag die Paarung Märtin/Park auf Platz 4 der Rallye-Weltmeisterschaft 2005. Nach Bekanntwerden des Unfalls strich die Rennleitung alle folgenden Wertungsprüfungen, was für Citroëns Sébastien Loeb nicht nur das Erringen des Gesamtsieges, sondern auch frühzeitig des Weltmeistertitels 2005 bedeutet hätte. Stattdessen nahm er bewusst eine Zeitstrafe auf sich, um nicht unter diesen Umständen zu gewinnen. Bei der Siegerehrung wurden alle Fahnen auf halbmast gehisst und eine Schweigeminute abgehalten. Michael Parks Rallye-Karriere in der WRC begann im Jahr 1994. Er fuhr unter anderem mit Mark Higgins und den Rallye-Weltmeistern Colin McRae und Richard Burns. Seit 2000 startete Michael Park an der Seite des Esten Markko Märtin, zuerst in einem privaten Toyota, dann Subaru und Ford Werksteam, zuletzt Peugeot Werksteam. Mit ihm errang er fünf Siege in der Rallye-Weltmeisterschaft |
Charles Leroux - Denkmal ![]() Charles Leroux wurde in Waterbury, Connecticut, USA geboren. 1889 kam er nach Europa, um dort sein Können im Fliegen von Ballons und Fallschirmspringen unter Beweis zu stellen. Er ist dafür berühmt das er Showsprünge in Deutschland (Berlin und Bremen) und Russland (Moskau, St. Petersburg) durchgeführt hat. Er sollte seine Europatournee in Tallinn beenden. Leroux' Fallschirmsprung in Tallinn, der ursprünglich für den 10. September 1889 geplant war, wurde wegen starker Winde um zwei Tage verschoben. Am 12. September 1889 zeigte sich das Wetter jedoch ein wenig besser. Variable Winde wurden hin und wieder von feinem Regen begleitet. Nach einem wütenden Streit mit seinem Manager entschied sich Leroux, nach oben zu gehen. Der Ballon wurde mit Lichtgas aufgeblasen, das von der örtlichen Gasfabrik geliefert wurde, und er hob um 17 Uhr von einer kleinen Erhebung ab, einer ehemaligen Bastion namens Harjumäg im Zentrum der Stadt. Winde überwältigten den Ballon sofort und trieben ihn schnell in Richtung der Bucht von Tallinn. Über den letzten Häusern der Stadt, fiel der Ballonfahrer vom hängenden Sitz herunter und begann an Höhe zu verlieren. |
. Es wurden keine Sicherheitsvorkehrungen getroffen, und die Rettungsboote, die zehn Minuten später den Unglücksort erreichten, fanden keine Spur von dem Ballonfahrer. Zwei Tage vergingen, bis Leroux' Leiche von Einheimischen geborgen wurde. Eine medizinische Kommission kam zu dem Schluss, dass er ertrunken war. Charles Leroux war ein Erfinder im Herzen, der viel tat, um seinen Ballon und Fallschirm zu verbessern. Die Aufführung in Tallinn weckte nicht nur allgemeines Interesse an der Luftfahrt in Estland, sondern wurde auch zu einer Art Meilenstein für einige junge Männer, deren Träume und Ambitionen sich bereits in die gleiche Richtung bewegten. Die estnischen Sportflieger schätzen Leroux für seine charismatische Rolle in der Luftfahrt sehr und betrachten die Fortdauer seines Gedächtnisses als eine Frage der Ehre. In Estland wird gemunkelt, dass Leroux der Neffe von Abraham Lincoln war, dem 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Das ist aber nicht möglich, da Lincolns einzige Schwester Sarah Lincoln Grigsby 1828 und sein einziger Bruder Thomas Lincoln Jr. 1812 starben. Er wurde auf dem Kopli-Friedhof in Tallinn beigesetzt. Der Friedhof wurde 1950 von den sowjetischen Besatzungsbehörden vollständig zerstört. Am 12. September 1989 wurde an der Pirita-Straße in Tallinn ein Denkmal für Charles Leroux eröffnet – eine Skulptur für mutige und willige Menschen. Das Denkmal wurde von Mati Karmin erschaffen. |
Joey Dunlop Memorial - Stein ![]() William Joseph „Joey“ Dunlop OBE (* 25. Februar 1952 in Ballymoney, Nordirland; † 2. Juli 2000 in Tallinn, Estland) war ein britischer Motorradrennfahrer. Dunlop gilt als einer der erfolgreichsten Straßenrennfahrer der Geschichte und war bereits zu Lebzeiten eine Legende und als King of the Mountain bekannt. Unter anderem konnte er in seiner Laufbahn 26 Mal die Isle of Man TT, das schwierigste Motorradrennen der Welt, gewinnen. |
Joey Dunlop verunglückte am 2. Juli 2000 bei einem von ihm selbst unterstützten internationalen Rennen auf dem Pirita-Kose-Kloostrimetsa in Tallinn, das zu keiner Meisterschaft zählte. Bei einsetzendem Regen stürzte er mit seiner 125 cm³-Maschine und prallte gegen einen Baum. Er hinterließ neben seiner Frau Linda fünf Kinder. Er wurde auf dem Friedhof der Garryduff Presbyterian Church bei Ballymoney beigesetzt. Neben ihm liegt sein Bruder Robert Dunlop begraben, der am 15. Mai 2008 bei einem Trainingsunfall starb. Ein Jahr nach seinem Tod wurde, in der letzten Kurve der Pirita-Kose-Kloostrimetsa-Strecke, der Dunlop Memorial Stein auf der Kalevi in Tallinn eröffnet. |
Barclay de Tolly - Mausoleum ![]() |
Generalfeldmarschall Barclay de Tolly ist einer der bekanntesten Leuten und offensichtlich der größte russische Heerführer, der in Estland begraben ist. Der aus einer baltischen Adelfamilie stammende russische Heerführer mit schottischen Wurzeln spielte in den Jahren 1812-1814 im Kampf gegen Napoleon eine wichtige Rolle. Mit Jõgeveste ist der Name von Barclay de Tolly seit 1791 verbunden. In diesem Jahr heiratete er Helene Auguste Eleanore von Smitten und wurde der Besitzer des Gutshofes Jõgeveste. Adresse: Barclay de Tolly mausoleumi park-KÜLA, Jõgeveste küla, Tõrva vald, Valga maakond Öffnungszeiten: 02.05–30.10 Mittwoch–sonntag: 10:00 - 17:00 Montag–dienstag: geschlossen |
Leiger & Töll ![]() |
Leiger, der von Saaremaa nach Hiiumaa kam, war berühmt für seine gemütliche Sauna und seine riesigen Kohlköpfe. Besonders deswegen besuchte ihn sein Verwandter Suur Tõll aus Saaremaa so oft wie möglich. Es war allgemein bekannt, dass Suur Tõll keine nassen Füße bekommen wollte und so beschlossen Leiger und seine Söhne, eine Brücke zwischen den zwei Inseln zu bauen. Sie sammelten viele Steine, die den Beginn eines Dammes nach Saaremaa bildeten, der aber die Nachbarinsel nie erreichte. Bis heute weiß man nicht, warum diese Brücke nie fertig gestellt wurde, aber es ist anzunehmen, dass es zwischen den beiden Riesen zu Meinungsverschiedenheiten gekommen ist. Den Anfang der Brücke kann man jedoch noch heute bewundern – Sääretirp. |
Die Statue des Auerochsen in Rakvere (Rakvere Tarvas) ![]() |
Die Skulptur des Auerochsen wurde vom Bildhauer Tauno Kangro geschaffen und wurde im am 15. Juni 2002 zum 700. Jubiläum der Stadt Rakvere enthüllt. Der Auerochse in der Nähe der Burg, auf dem Vallimägi in Rakvere ist 7 m lang, 4 m hoch und wiegt 7 Tonnen. Er steht auf einer Grundlage aus Granit, vorne das Wappen von Rakvere, an den Seiten die kurze Geschichte der Stadt in estnischer, schwedischer, deutscher, dänischer, polnischer und russischer Sprache und die Namen der Unterstützer der Statue des Auerochsen. |
Reiterstandbild Johan Laidoner - Viljandi ![]() |
Zu Ehren des Generals Johan Laidoner, des Oberbefehlshabers der Truppen im Estnischen Freiheitskrieg, ist ein Reiterdenkmal errichtet worden, der einzige seinesgleichen in Estland. Der im Landkreis Viljandi geborene hervorragende Staatsmann ist der erste Ehrenbürger der Stadt Viljandi. Der Künstler des Denkmals ist Terje Ojaveer. Johan Laidoner wird heute von vielen Esten als Patriot, Held des Estnischen Freiheitskriegs (1918–1920), Bewahrer der estnischen Demokratie beim kommunistischen Putschversuch 1924 und eine der charismatischsten estnischen Persönlichkeiten der Zwischenkriegszeit gesehen. Von 1934 bis zur sowjetischen Besetzung 1940 sicherte er mit militärischer Gewalt das autoritäre Regime unter Präsident Päts, das zwar eine mögliche faschistische Machtergreifung verhinderte, aber die pluralistische Demokratie und die individuellen Freiheitsrechte stark beschnitt. Hier findet ihr mehr Informationen zu Johan Laidoner: |
Linnamäe Wasserkraftwerk (Hüdroelektrijaam) ![]() |
Das am Unterlauf des Flusses Jägala liegende Wasserkraftwerk wurde vom Prof. A.W. Juselius an der Universität Helsinki projektiert; mit dem Bau wurde 1922 und der Erzeugung der Elektrizität 1924 begonnen. 1941 wurde das Gebäude des Wasserkraftwerks von den sowjetischen Streitkräften gesprengt, aber die Sprengung der Stauanlage scheiterte. 2002 wurde das Wasserkraftwerk Linnamäe wieder hergestellt: bei der Renovierung des Gebäudes des Kraftwerks wurde der ehemalige architektonische Stil beibehalten, die ehemaligen Anlagen wurden renoviert, über dem Staudamm wurde über dem Fluss eine Hängebrücke mit Aussichtsplattformen gebaut. Das Wasserkraftwerk Linnamäe ist das mächtigste Wasserkraftwerk in Estland, das beinahe 3000 Haushälte mit Strom versorgt. |
Diverses
Tagebau von Rummu + Gefängnis Murru ![]() |
Rummu war durch die Zeiten hindurch der Fundort von Vasalemma-(dt. Wassalem-)Marmor, einer Art Kalkstein. Als Arbeitskraft wurden hauptsächlich die Insassen des Gefängnisses von Murru eingesetzt. Nachdem das Gefängnis geschlossen wurde, endete auch der Abbau von Marmor und die Pumpen, welche die Lagerstätte trocken hielten, wurden außer Betrieb gesetzt. Der Anstieg des Wassers sei so schnell gewesen, dass ein großer Tagebaubagger, die Gebäude und anderes Inventar im Wasser versanken. Zusammen mit dem ungewöhnlich klaren Wasser bilden sie ein einzigartiges Unterwassermuseum, einen interessanten Ort für Taucher. |
Vivikonna ![]() |
Viivikonna ist ein Dorf im Estnischen Kreis Ida-Viru, etwa 25 km östlich des Zentrums von Kohtla-Järve. Das Dorf Viivikonna wird im Livonischen Atlas von Ludwig August Mellini erwähnt, der 1798–1810 veröffentlicht wurde. Von 1935 bis 1936 wurde südwestlich des Dorfes eine Ölschiefermine errichtet. 1950 wurde Viivikonna zur Kleinstadt ernannt, die 1950–1960 unter der Verwaltung der Stadt Narva stand und 1960 mit Kohtla-Järve fusionierte. Bis 1987 lebten etwa 750 Menschen in Vivikonna die in der angrenzenden Ölschiefermine arbeiteten. Heute ist das Dorf nahezu eine Geisterstadt, es leben nur noch wenige Menschen dort. Die meisten Häuser sind verfallen, die Schule und der Dorfladen geschlossen. |